Schultüten tragende Kinder an der Hand ihrer stolzen Eltern, aufgeregtes Stimmengewirr im Kulturgebäude: Für 49 Erstklässler hat am Samstag ein wichtiger Lebensabschnitt begonnen. Bedeutend weniger Gäste als in den Jahren zuvor sind anwesend, da aufgrund des coronabedingten Hygiene- und Abstandkonzepts nur die Eltern und Geschwister der Abc-Schützen zugelassen sind. Die Augen der Abc-Schützen leuchten: Die Zweitklässler, die anstatt eines Liveauftritts diesmal in einem auf die Leinwand projizierten Videofilm zu sehen sind, bescheren den Neuankömmlingen durch ihren Gesangsauftritt einen gelungenen, mit viel Beifall aufgenommenen Einstand ins Schulleben. „Ich kann mich gut erinnern, dass die Kinder, die euch im Film begrüßt haben, im letzten Jahr auch dort saßen wo ihr jetzt sitzt“, sagt Andreas Heitlinger im Kulturgebäude. Die damaligen Schulanfänger seien genauso aufgeregt gewesen wie ihr, betont der Rektor der Eichbottschule, mittlerweile sind sie zu echten „Eichbottprofis“ herangewachsen. Die Erzieherinnen und Erzieher der Kitas haben sich auch etwas einfallen lassen und ihren 49 ehemaligen Schützlingen eine Schultüte mit verschieden Gegenständen gefüllt und im Film festgehalten. Im Anschluss an die Bildfolge drücken die beiden Zweitklässler der Eichbottschule, Danial und Joschua, die bunte Tüte dem Rektor in die Hand. Stück für Stück entnimmt Andreas Heitlinger daraus und erklärt den Abc-Schützen in Gedichtform deren symbolische Bedeutung. Die Süßigkeiten, so der Schulleiter, sollen daran erinnern, dass das Leben auch mal bittere Stunden kennt. Die Malfarben stehen für die bunte Fülle der Welt und mit der Lupe sollt ihr auch die kleinen Dinge des Lebens sehen und achten Lernen. Der kleine Teddy heißt es im Gedicht, repräsentiere gute Freunde, der Radiergummi den Neuanfang, wenn etwas nicht sofort gelingt und die Flöte die Musik, ohne die alles viel trauriger wäre. Zu guter Letzt hebt Heitlinger einen kleinen, aus dem Urlaub stammenden Stein in die Höhe, zur Erinnerung an alles Schöne. „Ihr werdet schöne Zeiten in der Schule erleben“, verspricht Heitlinger den erwartungsvollen Erstklässlern am Ende der Feier. Nach dem obligatorischen Klassenfoto geht’s schnurstracks zur ersten Unterrichtsstunde in die Schule. Viel Lob gibt es von den Eltern, die im Außenbereich auf die Rückkehr ihrer Sprösslinge warten. „Die Veranstaltung war sehr gut organisiert“, meint Simon Troßbach. Er habe es als angenehm empfunden, dass der Raum nicht so voll war, so der Vater von Daniel. Diese Aussage wird von Patricia Karcher, der Mutter von Victoria, kopfnickend bestätigt. Als „eine super Idee“ bezeichnet sie die Filmvorführungen. Schön gestaltet war auch der ökumenische Gottesdienst, der in der Martin-Luther-Kirche von Pfarrer Christof Gebhardt abgehalten wurden. Gemeinsam mit den Eltern und den Geschwistern wurden unsere Schulanfänger auf diesen Tag feierlich eingestimmt. Ein ganz besonderer Gottesdienst mit vielen Mitmach-Elementen für die Familien aber auch deshalb, da aufgrund der Coronaregelungen die Eltern beim Segensspruch die Hand auf die Schulter oder auch auf den Kopf ihrer Kinder legen durften.
Josef Staudinger